Fundorte der Kompositionen

Notenschrank in der Pfarrkirche St. Laurentius, Ruhmannsfelden (Februar 2002)

Als zweiter Organist der Pfarrkirche St. Laurentius habe ich oft interessiert im Notenschrank der Pfarrkirche, der sich auf der Chor-Empore in Blickrichtung Altarraum rechts von der Orgel findet, gestöbert. Mehr aus Zufall bin ich dabei auf Handschrifen von August Högn gestoßen (Ich glaube das erste Werk, dass ich in Händen hatte, war die Laurentius-Messe). Im Februar 2002, am ersten Tag der Wintersemesterferien, bin ich abends gleich nach der Zugfahrt von München nach Ruhmannsfelden, in die Kirche gefahren, um mir diese Handschriften zu holen. Ich hatte mir kurz zuvor eine Notationsprogramm angeschafft und brannte nun darauf, es mit Högns Handschriften auszuprobieren und einen ersten Editionsversuch zu machen, zumal ich in München damals noch keinen Computer hatte. An diesem Abend entdeckte ich etwa sechs Kompostionen beim oberflächlichen Durchsuchen des Schranks. In den nächsten Tagen nahm ich mir Zeiten und durchsuchte den Schrank gründlich und hatte nun insgesamt zwölf Werke in Händen, die alle verteilt auf den ganzen Schrank zu finden waren, die meisten Noten befanden sich aber im unterem Teil.


Dachboden des linken Seitenschiffs der Pfarrkirche St. Laurentius (August 2002)

Den Tipp, dass die beiden Seitenschiff-Dachböden Noten und womöglich auch Handschriften von Högn beherbergen könnten, gab mir Frau Lotte Freisinger (Pfarrsekretärin und Sopranisten im Kirchenchor St. Laurentius Ruhmannsfelden). Doch sie wusste nicht genau in welchen der beiden Seitenschiffe-Dachböden sich Noten befinden könnten. Ich versuchte mein Glück zuerst im rechten, da er erstens nicht zugestellt ist und zweitens ein Schlüssel existiert, der die Luke aufsperrt. Doch hier befand sich kein Notenmaterial. Bei der Luke des linken Seitenschiff war das Schloss defekt, sodass ich meine Suche vorerst abbrach. Erst mehrere Monate später nahm ich mir den Mut und brach die Luke des linken Seitenschiff-Dachbodens mit einem großem Schraubenzieher auf, mit Erfolg: Der bisher größte Fund an Högn-Handschriften zeigte sich meinen staunenden Augen mit vielen anderen alten Noten auf mehrere Papp-Schachteln verteilt.


Wohnung des Herrn Franz Danziger (Dezember 2002, September 2003)

Der Name Franz Danziger war mir bei meinen Nachforschungen oft begegnet. Franz Danziger sen. war Nachfolger Högns als Kirchenchorleiter. Sein Sohn, der in Franken wohnt, aber seinen Zweitwohnsitz noch in Ruhmannsfelden hat, nämlich die Wohnung seiner Eltern, fand Noten in dieser Wohnung. An Weihnachten 2002 entdeckte er eine Abschrift der „Mater-Dei"-Messe, angefertigt von seinen Vater, die ich mir dann abholen konnte. Als Franz Danziger jun. eine Truhe, die sich Gang vor der Wohnung befand, druchstöberte, entdeckte er im September 2003, Handschriften der „Mater-Dei"-Messe und die 12 Marienlieder und war so nett, seinen Fund mir vorbei zu bringen.


Pfarrhof St. Laurentius Ruhmannsfelden (September 2003)

In einer E-Mail vom 27.9.2003 benachrichtigte mich Pfarrer Helmut Meier von seinem Fund an Högn Handschriften, den er beim Ausräumen des Pfarrhofes machte, der in den nächsten Monaten innen saniert werden sollte. Ich holte die zwei Offertorien und einige interessante Schriftstücke, die in die Noten eingelegt waren, in der nächste Woche aus der Garage des Pfarrhofes ab.


Haus der Sängerin Mathilde Glasschröder (Dezember 2004)

Johann Glasschröder, ein Verwandter der Sängerin von Högn Mathilde Glasschröder, konnte in dem seit einigen Jahren leerstehenden Haus eine Komposition (Marienlied Nr. 13 Es-Dur), weiterere Autographen von schon aufgefunden Kompositionen und Arrangements von Högn entdecken.


Bayerische Staatsbibliothek München (Juli 2003)

Ich surfte im Internet in der Bibliothek der Hochschule für Musik in München, um eine Wartezeiten zwischen zwei Unterrischtsstunden zu überbrücken. Mehr aus Jux gab ich in das OPAC der Bayerischen Staatsbibliothek übers Internet den Namen „Högn, August" ein. Ich traute meinen Augen kaum. Es wurden zwei Treffer angezeigt: Der Marsch „In Treue fest!“ für Klavier zu zwei Händen und für Klavier zu vier Händen. Erst nach einigen Schwierigenkeiten konnte ich die Noten in den Lesesaal ausleihen und sie dann kopieren. (Die Noten wurden zuerst intern nicht gefunden, sodass ich dreimal vergebens im Lesesaal war und die Noten wieder von neuem bestellten musste. Ich wandte mich dann an eine Dienststelle für nicht auffindbare Medien und hatte bei nächsten Mal endlich Glück.)