Biographie
August Högn wurde am 2. August 1878 als mittleres von fünf Kindern des Buchbinderehepaares Andreas und Helene Högn in Deggendorf geboren. Wie alle Kinder des späteren Magistratsrats, Landrats und Landtagsabgeordneten Andreas Högn erlernte auch August das Klavierspielen. Seine musikalischen Fähigkeiten konnte er in der Ausbildung zum Lehrer an der Präparandenschule in Deggendorf (1891 – 1894) und an der Lehrerbildungsanstalt in Straubing (1894 – 1896) weiterbilden. Als Junglehrer wurde Högn an mehrere Orte in Niederbayern versetzt (Deggendorf, Neukirchen (Niederbayern), Schaufling, Geratskirchen, Zeilarn, Wallersdorf, Eberhardsreuth ). Am 20. Juni 1904 heiratete Högn in Wallersdorf seine Ehefrau Emma Gerstl. Aus dieser Ehe gingen zwei Kinder hervor (14. August 1906 Elfriede, 17. Januar 1912 August). Am 1. Januar 1910 wurde Högn nach Ruhmannsfelden versetzt, wo er bis zu seinem Tod wohnhaft blieb. In seinen ersten Ruhmannsfeldener Jahren trat er als Vorstand des Turnvereins (21. Mai 1910 – 27. Dezember 1913), Schriftführer der Freiwilligen Feuerwehr Ruhmannsfelden (26. Dezember 1910 – 26. Dezember 1950) und Gemeindeschreiber der benachbarten Gemeinde Zachenberg (1913 – 1920) hervor. Am 26. Juni 1926 starb Högns Ehefrau Emma. In der Folgezeit stelle Högn seine Haushälterin Rosa Beischmied ein, die bis an sein Lebensende bei ihm wohnte und arbeitete.
Im Dritten Reich war Högn in die politischen Geschehnisse als Gemeindegruppenführer, Untergruppenführer und Beauftragter für „Schutz des Volksguts“ eingebunden. Von nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die politische Gesinnung von Högn im Dritten Reich dürfte die als sehr gut beschriebene Beziehung zu seinem Schwiegersohn und Nazi-Oberbürgermeister von Bayreuth, Karl Schlumprecht, gewesen sein. 1945 wurde Högn, der seit 1921 Schulleiter, seit 1929 Oberlehrer und seit 1940 Rektor der Volksschule Ruhmannsfelden war, in Folge der Entnazifizierung vom Schuldienst suspendiert. Nach einem kurzen Schuleinsatz 1947 ging er im selben Jahr in den Ruhestand. 1953 erlitt er einen Schlaganfall, der eine halbseitige Lähmung zur Folge hatte. August Högn starb am 13. Dezember 1961 in Ruhmannsfelden und wurde am 15. Dezember 1961 in Deggendorf beerdigt.
Von 1926 bis 1929 erschienen mehrere von Högn verfasste heimatkundliche Zeitungsartikel. Im Ruhestand verfasste er drei große heimatkundliche Abhandlungen („Geschichte von Ruhmannsfelden“ 1949, „Geschichte und Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Ruhmannsfelden“ 1951, „Heimat- Geschichte der Gemeinde Zachenberg“ 1953).
Ab 1919 engagierte sich Högn als Leiter der Sänger- und Orchesterriege des Turnvereins Ruhmannsfelden. Im März 1923 kam unter Högns Leitung das Singspiel „Der Holledauer Fidel“ von Erhard Kutschenreuter zur Aufführung, die wohl größte und erfolgreichste Darbietung des Turnvereins.
Von seinem 20. bis zum seinem 76. Lebensjahr war Högn als Sänger, Organist und Chorregent bei mehreren Kirchenchören der beiden Diözesen Passau und Regensburg tätig. In Ruhmannsfelden wirkte er 43 Jahre lang vor allem als Organist und in drei Phasen auch als Chorregent (1921 bis 1924, 1927 bis 1929, und 1940 bis 1953). Seine zahlreichen geistlichen Werke, darunter drei Messen und 13 Marienlieder, sind überwiegend in den Zeiten entstanden, als er Chorregent in Ruhmannsfelden war. 1898 entstand seine erste (Veni creator spiritus B-Dur) und 1960 seine letzte (Marienlied Nr. 13 Es-Dur) erhaltene Komposition. 1905 wurde sein Marsch „In Treue fest!“ verlegt.