Nummer /interviews/2005-02-09_Eva-Ertl
Titel Interview mit Eva Ertl, 9.2.2005
Interview-Partner Eva Ertl
Geburtstag 1931-00-00
Todestag
Alter 73
Beziehung zu Högn Großnichte von August Högn
Ort Deggendorf
Datum 2005-02-09
Dauer 18
Wikicommons-Datei August_Högn_-_Interviews_26_Interview_mit_Eva_Ertl_9.2.2005.ogg
aufgenommen true

Wikimedia Commons (August_Högn_-_Interviews_26_Interview_mit_Eva_Ertl_9.2.2005.ogg)

Download Audio-Datei: interview.m4a

2

Eva Ertl: Die alten Högns waren ja alle musikalisch. Mein Großvater auch. Er hieß Ludwig und war der älteste der Högn Geschwister. Wir hatten auch ein Klavier im Haus. Mein Großvater hatte ein Geschäft in Straubing und seine Kinder durften auch alle Klavier spielen lernen.

3

Josef Friedrich: Normalerweise hätte ihr Großvater, da er der älteste war, das Buchgeschäft übernehmen sollen, warum hat es dann aber der jüngste Otto bekommen?

4

Eva Ertl: Normalerweise wäre es meinen Großvater zugestanden. Aber das waren Angelegenheiten von vergangenen Generationen, aber damals ist, auch wie heute, auch nicht alles so gelaufen, wie es sein sollte. Das lag an der ganzen alten Frau Högn. Ihr Mann ist gestorben und dann hat sie entscheiden können, wem sie das Geschäft übergibt.

5

Josef Friedrich: Der Otto war ein Nachzügler?

6

Eva Ertl: Ja, mein Großvater war der älteste. Er wurde in den 70iger Jahren geboren. Dann gab es noch eine Schwester, sie war unverheiratet. Der Josef, der Otto.

7

Josef Friedrich: Haben sie August Högn persönlich gekannt?

8

Eva Ertl: Ja, freilich. Ich bei ein 31 Jahrgang. Wir haben ihn in den letzten Lebensjahren besucht. Wir sind nach Ruhmannsfelden rein gefahren. Wir waren bei der Bergmesse und dann haben wir noch einen Abstecher zum Onkel August gemacht. Das Grab hatte er neben uns gehabt und das ist in der Zwischenzeit aufgelöst.

9

Josef Friedrich: Ich hab gehört, dass der alte Grabstein von den neuen Besitzern von August Högns ehemaligem Grab übernommen wurde?

10

Eva Ertl: Ich weiß nicht, hat das Grab der Onkel Wigg oder die Gertraud von Molo verkauft? Wer hätte das sonst pflegen sollen? Es ist schade, aber das bringt die Zeit mit sich, wenn keiner mehr da ist.

11

Josef Friedrich: Wissen Sie was von August Högns Sohn?

12

Eva Ertl: Das müsste eigentlich die Gertraud von Molo wissen. Ist der nicht in München?

13

Josef Friedrich: Wie sie August Högn besucht haben, hatte er da schon einen Schlaganfall?

14

Eva Ertl: Nein, da hatte er noch keinen.

15

Josef Friedrich: Hat er erzählt, wenn sie ihn besucht haben, dass er komponiert?

16

Eva Ertl: Wir haben uns halt privat unterhalten. Damals war er schon noch rüstig, aber schon im Ruhestand.

17

Josef Friedrich: Wann ist dann ihr Opa gestorben?

18

Eva Ertl: 1948

19

Josef Friedrich: Wie war das Verhältnis zwischen den Brüdern?

20

Eva Ertl: Gut. Es hat keine Probleme gegeben. [... Theres Högn, Högn-Grab ...]

21

Josef Friedrich: Ist der Andreas Högn nach Deggendorf gezogen oder war die Högns schon länger ansässig in Deggendorf?

22

Eva Ertl: Die müssten hier geboren sein. Unmittelbar neben dem Högn-Haus war das Wärtzinger-Haus von meiner Großmutter mütterlicherseits. [... Wärtzinger-Haus ...]

23

Josef Friedrich: Was war ihr Großvater von Beruf?

24

Eva Ertl: Der war auch Buchhändler. Er hatte ein Geschäft in Straubing und hat sich schon fest eingerichtet gehabt in Straubing mit Haus und Kindern. Und als der Andreas Högn gestorben ist, ist er noch Deggendorf zurückgegangen. Hat aber das Geschäft nicht bekommen. Die alte Frau Högn hat es dem Otto übergeben. Mein Großvater hat alles hergegeben und dann war alles weg.

25

Josef Friedrich: Der Josef Högn ist am Haus geblieben?

26

Eva Ertl: Er hat viel im Geschäft mitgeholfen. Er war gehandicapt, weil er ganz schlecht gehört hat. [... Unfall von Josef Högn ...] Mein Großvater hat sich dann hier ein Haus gesucht und hat beim Deggendorfer Donauboten viel geschrieben.

27

Josef Friedrich: Wissen Sie wie August Högn zum Nationalsozialismus gestanden ist?

28

Eva Ertl: Ich glaube, dass er wie mein Großvater eher negativ dazu eingestellt war.

29

Josef Friedrich: Der Schwiegersohn von August Högn hat unterm Nationalsozialismus eine große Karriere gemacht?

30

Eva Ertl: Er war Staatsanwalt in Deggendorf und dann Gouverneur in Paris, wie Paris besetzt wurde. [... Anschauen von alten Fotos ...] Das war das Geschäft von Ludwig Högn in Straubing. Da ist heute der Hafner drin.