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Josef Friedrich: Können Sie auf dem
Foto von der Aufführung des Singspiels „Der Holledauer Fidel"
jemanden erkennen? |
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Wilhelm Ederer: Da ist der Schneider
Michael Wurzer zu erkennen und da der Schlosser Josef Baumann. Und da
könnte bestimmt ein Rauscher darunter sein. Der Tierarzt Dr. Haug
hat auch am Chor oben gespielt. Der Haug hat bei der Sparkasse gewohnt.
Ganz oben war ein Tierarzt.
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Josef Friedrich: 1957 hat doch der Reicheneder
die Glocken nicht mehr läuten lassen. Wissen Sie wie es dazu gekommen
ist? |
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Wilhelm Ederer: Das ist nach dem
Fasching passiert, als sie am Aschermittwoch den Fasching eingegraben
haben. Da war hauptsächlich der alte Stegmühlner beteiligt,
der Vater vom Herbert. Der Kraus Max hat den Leichnam gemacht. Und wo
jetzt das Holler-Haus steht, war früher eine Grube drin und da haben
sie ihn eingegraben. Sogar in der Frankfurter oder in der Süddeutschen
Zeitung ist das drin gestanden. Überschrift: „In Ruhmannsfelden
schweigen die Glocken."
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5 |
Josef Friedrich: Was hatten Sie für
einen Eindruck vom Pfarrer Reicheneder? |
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Wilhelm Ederer: Ein ganz korrekter
Pfarrer. Er war eigensinnig. Nach seinem Kopf hat es gehen müssen.
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Josef Friedrich: Wie war das Verhältnis
zwischen Schwannberger und Reicheneder? Der Reicheneder hat ja die Kapelle
vom Schwannberger nicht weihen lassen. |
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Wilhelm Ederer: Der Schwannberger
wollte sich da unten auch eingraben lassen. Da hat ihm der Reicheneder
von Haus aus einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ich weiß das,
weil ich dem Schwannberger immer die Haare geschnitten habe. [... Entlassung
von Högn als Chorregent ...] Da wollte der Reicheneder gewisse Leute
nicht mehr oben haben. Die Maria hat selber georgelt. Um das ist es gegangen,
dass er die einstellen kann. Mit dem Danziger Franz haben sie sich auch
nicht verstanden. Der Pfarrer Reicheneder hat es sich damals noch raushängen
lassen: „Ich bin der Pfarrer.“ Er hat sich auch mit dem Koadmühlner,
mit dem Bürgermeister nicht verstanden. Der Reicheneder wollte damals
das Kriegerdenkmal haben, wie es heute ist, also bei der Kirche.
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