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Josef Friedrich: Haben Sie den August Högn
in der Schule gehabt? |
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Mathilde Beischmied: In der Schule
habe ich ihn nicht gehabt. Meine Mutter war Haushälterin bei ihm.
Ich war zuerst bei den Großeltern und wie ich in die Schule gekommen
bin, bin ich zu meiner Mutter zum Högn gekommen. Da war ich dann
praktisch den ganzen Tag. Bei meinen Großeltern konnte ich nicht
so lange bleiben, die sind ja bald weggestorben. Dann bin ich so lange
beim Högn gewesen, bis er gestorben ist. Aber wir haben bloß
nichts mehr gefunden, weil die Schlumprechtin alle Schreibsachen weggeräumt
hat und auch den Fernseher. [... Unterhaltung über frühere Begegnung
mit Josef Friedrich ...] Die Frieda hat zuerst den Kroiß Hans geheiratet
aus Deggendorf. Dann sich scheiden lassen und den Schlumprecht geheiratet.
Der ist etwas Besseres gewesen. Die Inge ist noch vom Hans. Von der habe
ich noch etwas gehört, aber jetzt auch nicht mehr. Vom Anderen hatte
die Frieda noch drei Kinder.
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Josef Friedrich: Wo hat die Inge gewohnt? |
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Mathilde Beischmied: Die war immer
in Garmisch und hat mir Päckchen geschickt, aber ob sie noch da ist,
weiß ich nicht? Von der Högnin haben wir überhaupt nichts
gehört und der Gustl hat Schlosser gelernt und ist dann Matrose geworden.
Dem Gustl seine Frau hat fünf Kinder gehabt.
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Josef Friedrich: Haben Sie sich gut verstanden
mit dem Högn? |
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Mathilde Beischmied: Immer gut.
Ich bin in die Familie aufgenommen worden und er hat nichts gemeint. Im
Gegenteil! Wenn wir am Abend ein Bier gehabt haben, hat er gesagt: „Kriegt
sie kein Bier heute!“ Der Högn ist wirklich gut gewesen. Wir
haben uns zusammengesetzt und Bier getrunken. Der Högn hat jeden
Tag sein Bier getrunken. Ich habe das Bier zuerst im Maßkrug geholt
von der Post. Man hat drei Quartl verlangt, aber dann meistens eine ganze
Maß gekommen. Als Kind hat man natürlich verstohlen ein bisschen
was probiert. Der Högn ist aber so gewesen, dass er zu meiner Mutter
gesagt hat: „Gib ihr halt ein Bier, schenke ihr auch ein Glas ein."
Ich war aber damals auf kein Bier aus. Ich war noch ganz klein.
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Josef Friedrich: Können Sie sich daran
erinnern, wie er komponiert oder Klavier gespielt hat? |
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Mathilde Beischmied: Das weiß
ich schon noch. Der hat immer gespielt und zum Proben sind zu uns in die
Wohnung so viele Sängerin gekommen. Die Raster Res und die Mader
Maral (Maria Freisinger) weiß ich am besten. Sie haben im Wohnzimmer
geprobt und wir haben gehorcht, was sie gesungen haben.
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Josef Friedrich: Hat man sich nach der Probe
zusammengesetzt? |
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Mathilde Beischmied: Nein, da ist
nichts gewesen. Sie sind dann gleich gegangen. So früh sind sie so
wie so nicht gekommen. Um neun Uhr waren sie ja noch da.
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Josef Friedrich: Was war den ihre Mutter
für ein Jahrgang? |
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Mathilde Beischmied: Das weiß
ich nicht genau. Gestorben ist sie mit 76 Jahren.
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Josef Friedrich: Ist die Tochter vom Högn
öfter zu Besuch gekommen? |
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Mathilde Beischmied: Wie Sie mit
dem Kroiß Hans verheiratet war ein paar Mal, dann nicht mehr so
oft, wie sie mit dem Schlumprecht verheiratet war. Von ihm hat sie drei
Kinder bekommen, zwei Mädchen und einen Buben.
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Josef Friedrich: Wie groß war die Wohnung
vom August Högn? |
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Mathilde Beischmied: Groß,
weil wir im Schulhaus drinnen gewohnt haben. (Frau Schwannberger: Der
Högn hat zu den Buben gesagt: „Geht zur Rosl, und tragt ihr
Holz hoch.") Die haben natürlich eine Gaudi gehabt mit dem Holztragen.
[... Kaffe im Altenheim ...] Und beim Högn haben wir auch nicht immer
einen Bohnenkaffee gehabt, nur wenn Besuch da war, wenn die Schlumprechtin
oder der Gustl da war. Es kamen auch noch andere Bekannte, deren Name
mir nicht einfällt, es waren auch Verwandte, aber nicht die Verwandten
in Deggendorf, die waren auch öfter da und wir sind öfter raus
gefahren.
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Josef Friedrich: Sie haben Familienfeste
wie Weihnachten zu dritt mit dem Högn gefeiert? |
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Mathilde Beischmied: Ja, weil sonst
niemand da war. Der Högn war für mich wie ein Vater. Das kann
ich schon sagen. Es hat ja lange gedauert, bis ich meinen richtigen Vater
kennen gelernt habe. Meine Tante Agnes ist mit mir durch Ruhmannsfelden
gegangen, da sagt Sie: „Schau, da geht dein Vater.“ „Wer
ist denn das!“ „Ja, der Lippl Maler.“ Das hätte ich
sonst nie erfahren. Nicht von meiner Mutter und nicht von meinen anderen
Verwandten. Bei Ausweißen hat es mich schon gewundert, dass der
Lippl Maler immer mich gefragt hat, etwas zu holen, obwohl so viele andere
Leute da waren. Er wollte mich wahrscheinlich öfter sehen, weil er
mich sonst nicht zu Gesicht bekommt. Gut dass man dann einen Ersatzvater
gehabt hat. Der Högn ist ja ein guter Mensch gewesen.
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Josef Friedrich: Haben Sie auch mal ein Geschenk
bekommen vom Högn z. B. an Weihnachten? |
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Mathilde Beischmied: Was halt meine
Mutter gekauft hat.
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Josef Friedrich: Hatten Sie ein eigenes Zimmer
in der Wohnung vom Högn? |
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Mathilde Beischmied: Meine Mutter
hat eigens gehabt und ich auch. Der Gustl ist wieder in einem extra Zimmer
gewesen. Die drei haben zur Familie gehört.
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Josef Friedrich: Die Frau vom Högn ist
ja recht früh gestorben? |
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Mathilde Beischmied: Sie ist sehr
früh gestorben und deswegen ist meine Mutter zum Högn gekommen
als Haushälterin.
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Josef Friedrich: An was ist seine Frau gestorben? |
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Mathilde Beischmied: Das weiß
ich nicht. Da bin ich noch zu klein gewesen. Die Inge hat praktisch der
Högn als Großvater aufgezogen. Sie war bis zum Ende der Schulzeit
und dann noch drei Jahre für eine weitere Schulausbildung da und
dann ist sie weggekommen. Sie hat bei uns in der Wohnung gelebt und dann
ist sie nach Garmisch gekommen und hat geheiratet. Es war dann doch eine
recht große Familie. Und mit der Inge habe ich einerseits gerauft,
dann haben wir uns wieder vertragen. Ich habe immer nachgeben müssen,
weil ich die Ältere bin. Um 2 Jahre bin ich älter. Ich bin ein
1923er Jahrgang und die Inge ist 1925 geboren. Die Schlumprechtin hat
sich scheiden lassen und dann den Högn gefragt, ob er sie zu sich
nimmt. Und derweil sind Jahre daraus geworden. Die Inge ist 7 Jahre in
die Schule gegangen und 3 Jahre in eine andere Schule gegangen, aber die
ganze Zeit sind wir zusammen gewesen. Und wenn wir gerauft haben, dann
hat der Gustl immer zu mir gehalten, weil er die Inge nicht leiden konnte.
Er hat auf die Frieda immer geeifert. Er hat sagt, dass die Frieda die
Inge selber aufziehen hätte können. Warum muss sie beim Opa
sein? [... Grab von August Högn jun. ...]
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Josef Friedrich: Ihre Mutter hat den ganzen
Haushalt geführt vom Högn? |
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Mathilde Beischmied: Sie hat alles
gemacht, gekocht und man hat selber noch gewaschen.
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Josef Friedrich: Haben Sie vielleicht noch
Bilder von August Högn und ihrer Mutter? |
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Mathilde Beischmied: Leider nicht
mehr. Unsere Wohnung in Gotteszell wurde leider aufgelöst. Da wären
auch Bilder vom Högn dabei gewesen. (Beim Anschauen von alten Fotos):
Bei der Jagd da war der alte Völkl, der Schwannberger und der Högn
dabei.
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Josef Friedrich: Gab es bei ihnen zu Hause
beim Högn öfter Wildfleisch zu Essen? |
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Mathilde Beischmied: Nein, gab's
nicht. Aber einen Fuchspelz habe ich, der vom Högn geschossen wurde.
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