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Dr. Josef Stern: Über den
Herrn August Högn: Ich bin 1938 nach Ruhmannsfelden gekommen. Da
war er Oberlehrer und hat in der Wohnung, wo jetzt August Lankes wohnt,
gelebt. Danach hat er im Härtel-Haus gewohnt, das jetzt zum Schwannberger-Haus
gehört, wo jetzt das Büro drin ist, da hat er gewohnt. Seine
Frau war schon lange gestorben. Die Haushälterin war die Rosa Beischmied.
Högn hatte zwei Kinder. Die älter Tochter Liese (Frieda). Ich
hatte sie persönlich nicht gekannt, aber die Kinder von ihr sind
gekommen. Sie hatte zuerst den Kroiß Bräu in der Bahnhofstraße
in Deggendorf geheiratet, später hat sie den Staatsanwalt Schlumprecht
geheiratet. Er ist sehr bekannt gewesen und war ein Einser-Jurist. Der
hat alles gekonnt. Er war Staatsanwalt in Deggendorf und dann ist er Wirtschaftminister
in Bayern geworden. Dann war er beim Gouvernement in Belgien in der Besatzungszeit
während des Krieges. Und er war ganz nationalsozialistisch. Den habe
sie natürlich eingesperrt, weil er die meiste Zeit eine hohe Stelle
gehabt hat. Die Amerikaner haben ihn wieder einstellen müssen, weil
er alles gewusst hat. Sie haben ihn wieder angestellt als Minister. Und
dann sein Sohn August, der wird so um 1910 geboren worden sein. Der ist
nicht alt geworden. Er hat Schule gehalten (August Högn geb. 1878)
und dann hat er am Sonntag georgelt, sehr gut natürlich. Wir haben
immer an hohen Feiertagen, Weihnachten, Ostern, Pfingsten, beim Nachspiel
nach der Kirche gewartet. Da hat er vom Bach die Toccata mit Fuge gespielt.
Bach hat ja mehrer Toccata geschrieben, die bessere, weltberühmte
hat er gespielt, die die Orgel benützt wie ein Orchester. Ich weiß
nicht genau ob Dur oder Moll? Wir haben immer gewartet nach der Kirche.
Natürlich klingt das in Ruhmannsfelden nicht so gut, wie auf der
Passauer Domorgel. [... vielen Kinder von Johann Sebastian Bach und Maria
Theresia ...] August Högn ist zu mir ein paar Mal in die Praxis gekommen
und eines Tages kommt er und sagt: „Jetzt habe ich eine Messe fertig
komponiert und da wir so gut befreundet sind, dürfen Sie der Messe
einen Namen geben.“ „Dann nennen wir sie zu Ehren des Hl. Josephs,
das ist mein Namenspatron, die Missa ad honorem Sancti Josephi."
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Dr. Josef Stern: Das kann man nicht
sagen. Er ist mehrmals gekommen. Er hatte dann einen Schlaganfall, konnte
dann die Klink verlassen, aber hatte dann eine halbseitige Teillähmung.
Er hatte den Fuß nachgezogen und den Arm hat er in der Schlinge
getragen. Dann ist er eines Tages gestorben, um 1960 muss das gewesen
sein, aber nicht in Ruhmannsfelden, sondern meines Wissens in Deggendorf.
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Dr. Josef Stern: Das kann man nicht
sagen. Kartei habe ich ja nicht geführt, er war ja Privatpatient.
Zwei, drei, vier Jahre hat er noch gelebt nach dem Schlaganfall. Das ist
eigentlich alles, was ich weiß. [... Kirchenbauten, Großeltern
von Josef Friedrich, der verkaufte Steinway von Dr. Sterns Frau, Lieblingskomponisten,
Begegnung Dr. Sterns mit dem Pianisten Wilhelm Kempff, Fernsehsendung
mit Arthur Rubinstein, Schumanns Klavierkonzert...]
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