Nummer /correspondence/025
Betreff Brief von Josef Friedrich an Franz Danziger, 20.2.2003
Datum 2003-02-20 00:00:00 +0000
Absender Josef Friedrich
Empfänger Franz Danziger
Sehr geehrter Herr Danziger,

Ich möchte mich noch einmal recht herzlich für Ihre Bemühungen bedanken. Die Messe, die Sie in Ihrer Wohnung gefunden haben, war ein sehr schönes Weihnachtsgeschenk für mich. Vielleicht erklingt die Missa ?Mater Dei“ ebenso wie die Josephs-Messe op. 62 F-Dur von August Högn an Weihnachten in der Kirche. Ich gehe mal davon aus, dass ich die Noten der Messe, wenn es Ihnen recht ist, behalten kann. Ich werde diese Abschrift Ihres Vaters mit den anderen Högn-Handschriften an einen sicheren Ort aufbewahren, wahrscheinlich im Pfarrarchiv.
Die Lebenserinnerungen Ihres Vaters, waren in Ihrer Ruhmannsfeldner Wohnung gleich unter die Messe gelegt, sodass ich auch diese mitnahm, als ich mit Frau Ebner Anna zu ihrer Wohnung fuhr. Ich hoffe es war Ihnen so recht. Anbei nun sende ich Ihnen diese Aufzeichnungen Ihres Vaters mit bestem Dank zurück. Soweit ich mich erinnern kann reicht seine Niederschrift nur bis Ende des 2. Weltkrieges. Gibt es vielleicht eine Fortsetzung der Lebenserinnerungen? Mich wurde vor allem interessieren, ab wann Ihr Vater die Kirchenchor Ruhmannsfelden, nach den Rücktritt von August Högn 1953, übernommen hat und wie lange er diesen geleitet hat? Wissen Sie, wie oft Ihr Vater Werke von August Högn aufgeführt hat? Bei meinen Nachforschungen über August Högn habe ich sehr interessante Dokumente, sodass ich jetzt etwa ab 1900 sagen kann, wer den Ruhmannsfeldener Kirchenchor geleitet hat. Ihre Aussagen wurden das Bild sehr gut komplettieren.
Nach eine andere Frage: In dem Zeitungsbericht, den ich Ihnen in meinem ersten Brief an Sie mitgeschickt habe, ist die Rede von einem Ruhmannsfeldener Männerchor. Bei einem Interview mit Herr Wilhelm Ederer, der in diesem eine kurze Zeit mitgesungen hatte, kam heraus, dass es sich hier um einem relativ jungen Chor handelte (eine Gründung von ihrem Vater?), der auch nicht lange bestand und der sich im Schafferkeller bei der Apotheke Voit zum Proben traf. Rektor Högn versprach laut des Zeitungsartikels für den diesem Männerchor zu komponieren. Wissen Sie vielleicht zu diesem Männerchor etwas näheres, vielleicht Eckdaten und ob die Werke Högn wirklich komponiert wurden und wenn ja, wo sie sich jetzt befinden könnten? In meiner Biographie über August Högn möchte ich ein Portrait der musikalischen Landschaft zur Zeit Högns schreiben, sodass diese Angaben auch sehr wichtig wären. Sind Sie vielleicht im Besitz von ein paar Fotos von dem Kirchenchor und dem Männerchor aus dieser Zeit oder von August Högn selbst?
Haben Sie selbst Erinnerung an August Högn, waren Sie Schüler von ihm? Da meine Informationen bisher immer noch recht spärlich sind trotz vieler Interviews, die ich geführt habe, bin ich über jede Mitteilung sehr dankbar. Ich habe bisher Frau Barbara Essigmann, Frau Maria Schröck geb. Hetzenecker, Herrn Dr. Josef Stern sen., Herrn Wilhelm Ederer, Frau Doraliesa Wiegmann, Herrn Josef Brunner, Achslach und Frau Ida Högn, Nichte, Deggendorf interviewt. Frau Mathilde Beischmid, die Tochter der Högn Haushälterin hat leider jeden Anfrageversuch mit der Aussage abgetan, sie wisse nichts. Bei meinem letzten Telefonat hat sie sogar einfach während des Gesprächs aufgelegt. Wenn es Ihnen nicht zu viel Aufwand darstellt, wäre ich Ihnen äußert dankbar, wenn Sie mir ein paar Informationen zu kommen lassen. Ich rufe Sie auch sehr gerne an, wenn Ihnen das lieber ist.

Mit freundlichen Grüßen und vielen Dank im Voraus

Josef Friedrich