| Nummer |
/archives/127 |
| Titel |
Zeitungsartikel aus Viechtacher Bayerwald-Bote, 11.3.1957 |
| Datum |
1957-03-11 |
| Thema |
Leserbrief zur Anzeige „Die Glocken schweigen in Ruhmannsfelden" |
| Feld 1 |
Viechtacher Bayerwald-Bote |
| Feld 2 |
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| Fundort |
Sonstige Fundorte |
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Ruhmannsfelden. Bezugnehmend auf die in Ihrer Freitagausgabe veröffentlichte Anzeige „Die Glocken schweigen in Ruhmannsfelden", teilen wir Ihnen mit, daß in Ruhmannsfelden seit Jahrzehnten jeweils am Aschermittwoch der Fasching eingegraben wird, was einigen, vor zwei oder drei Jahren zugereisten Bürgern nicht bekannt sein dürfte. Auch in diesem Jahr hielten einige Bürger an der alten Tradition fest und veranstalteten nach dem üblichen Geldbeutelwaschen anschließend die altherkömmliche Beerdigung des Faschings. Dem lustigen Zug schloß sich ein großer Kreis der Bevölkerung an, der von diesem urbayerischen Brauch hellauf begeistert war. Gerade deshalb wundern wir uns, daß dieser Aufzug, der den Fasching in Ruhmannsfelden in sehr humorvoller Weise abschloß, als „öffentliches Ärgernis“ angeprangert werden sollte. Der faschingsmäßige „Beerdigungs-Ritus", der mit dem kirchlichen, wie Augenzeugen versichern nicht das geringste zu tun hat, wurde nach altüberlieferten Grundsätzen und Regeln durchgeführt. Niemand der zahlreichen Zuschauer hatte einen anderen Eindruck und niemand nahm an dem Faschingszeremoniell Anstoß. Es ist daher mehr als unverständlich, daß auf Grund dieser harmlosen Gaudi die Glocken der Kirche für die Pfarrgemeinde zum Schweigen gebracht wurden. Hätten sie nicht lieber schweigen müssen, als bei einem bunten Abend der katholischen Pfarrjugend im Jugendheim neben anderen Bürgern auch ein kranker Bürger in geschmacklosester Weise „nachgeäfft“ wurde? Im übrigen kehre jeder vor seiner eigenen Tür!
Diesen Leserbrief unterzeichneten u. a.: Josef Brem, Anton Holler, Xaver Brem, Michael Leidl, Max Holler, Georg Niedermeier, Josef Deiser, Hans Vornehm, Richard Bartaschek, Josef Zachskorn, Wolfgang Stieglbauer, Hans Saller, Josef Achatz, Alois Hartl, Georg Artmann, Karl Plötz, Alois Dachs, Friedrich Geiger, Alfons Plötz, Hans Kappenberger, Max Kraus, Franz Völkl, Hans Birnbeck, Ludwig Rebhahn, Franz Danziger, Maria Holler, Rudolf Weinmann, Maria Brunner, Maria Holler. Franz Geiger, Benedikt Schaffer, Ludwig Brunner, Heini Gierl, Hans Fischl, Hermann Stern.