| Nummer | /archives/085 |
| Titel | Brief von Max Forstner an August Högn, 12.6.1935 |
| Datum | 1935-06-12 |
| Thema | Reklamation eines Abschussplanes mit falschen Werten, angefertigt von August Högn |
| Feld 1 | Max Forstner |
| Feld 2 | August Högn |
| Fundort | Hegeringführer 35/36 |
Vogelsang, den 12. Juni 1935.
An
Herrn Oberlehrer Högn,
Ruhmannsfelden.
Betreff: Abschußplan für die Gemeindejagd Zachenberg.
Die Abschußpläne für die Gemeindejagd Zachenberg, die Sie als Vertreter des Jagdpächters, Herrn Amberger, einreichten, habe ich in 2 facher Ausfertigung dem Herrn Kreisjägermeister zugestellt. Die Angaben über den Bestand an Rehwild halte ich für sehr übertrieben. Schon von dem Standpunkt ausgehend, daß der frühere Jagdpächter im Jahre 1934, also im letzten Pachtjahr, nur für 1 erlegten Bock die Wildsteuer bezahlte, läßt auf einen ganz geringen Bestand an Rehwild schließen. Ausserdem wurde ja von dem Herrn Jagdpächter gelegentlich einer Unterhaltung selbst bestätigt, daß die Jagd völlig ausgeraubt sei. Woher also ein Bestand von 20 starken Böcken kommen soll, ist mir jedenfalls schleierhaft. Ich nehme nicht an, daß dem Herrn Kreisjägermeister und mir absichtlich die Arbeit erschwert oder unmöglich gemacht werden soll und kann daher nur auf Mangel an Revierkenntis Ihrerseits schliessen.
Besonders betonen will ich, daß die wirklich starken Böcke erst in der zweiten Hälfte der Brunft abgeschossen werden sollen. Von Herrn Kreisjägermeister Schwannberger erhalten Sie noch Mitteilung über die Zahl der zum Abschuß bewilligten Böcke.
Sehr wichtig ist mir, daß Herr Amberger, der das größte Interesse an der Hebung seines Revieres hat, von Ihnen im besten Sinne jagdlich beraten wird.
Weidmannsheil