Nummer | /archives/048 |
Titel | Zeitungsartikel aus Viechtacher Bayerwald-Bote, 2.8.1958 |
Datum | 1958-08-02 |
Thema | Kurzbiographie Högns anlässlich seines 80. Geburtstags |
Feld 1 | Viechtacher Bayerwald-Bote |
Feld 2 | Rektor Högn feiert 80. Geburtstag |
Fundort | Reicheneder-Chronik |
Der Jubilar ist Ehrenbürger der Gemeinde
Ruhmannsfelden. Heute kann Rektor August Högn seinen 80. Geburtstag feiern. Der Jubilar wurde am 2. August 1878 in Deggendorf als Sohn der Buchhändlerseheleute Andreas und Helene Högn, letztere eine geborene Zöpfl, Kaufmannstochter von Geiselhöring, geboren. Er besuchte die Knabenschule in Deggendorf, die damalige Lateinschule in Metten und dann die Präparandenschule in Deggendorf. Nach dem Absolutorium der Lehrerbildungsanstalt in Straubing in Jahre 1898 praktizierte er an der Knabenschule in Deggendorf unter Hauptlehrer Buchner und Edelmann, kam dann als Aushilfslehrer nach Neukirchen bei Haggn, Bezirk Bogen, später nach Schaufling (Deggendorf) Geratskirchen (Eggenfelden) und wurde Hilfslehrer in Zeilarn bei Simbach am Inn. Von dort wurde Rektor Högn nach Wallersdorf versetzt, legte 1902 an der Regierung von Niederbayern die Anstellungsprüfung ab und wurde an 1. Januar 1903 Schulverweser in Wallersdorf. Dort verehelichte er sich im Juli 1904 mit der Bierbrauerstochter Emma Gerstl. Aus der harmonischen Ehe (die Gattin starb erst 39jähring im Jahre 1926) gingen zwei Kinder hervor, ein Sohn und eine Tochter.
Am 1. Juni 1905 kam Högn in den Bayerischen Wald nach Eberhardsreuth im Kreis Grafenau. Seit 1. Januar 1910 wirkt der Jubilar an der Volksschule Ruhmannsfelden, die er bis 1945 zur vollsten Zufriedenheit der Schulbehörde leitete. Im Jahre 1929 wurde Högn zum Oberlehrer und 1940 zum Rektor ernannt. Nach Beendigung des Krieges mußte er den Schuldienst quittieren und kam erst wieder 1947, jedoch nur kurze Zeit bis zu seiner Pensionierung in den Schuldienst.
Außer dieser, nahezu 50jährigen Erziehungsarbeit war er seit 1898 ununterbrochen bei den Kirchenchören, teils als Aushilfe, teils als Chorleiter tätig. Er galt als guter Sänger und tüchtiger Organist sowie auch Kirchenkomponist. Außerdem führte er die Gemeindeschreiberei der Gemeinde Zachenberg von 1913 bis 1920, war während dieser Zeit auch Rechner des Darlehenskassenvereins Ruhmannsfelden und 40 volle Jahre Schriftführer der Freiwilligen Feuerwehr Ruhmannsfelden. Gleichzeitig war er auf dem Gebiete der Heimatforschung schriftstellerisch tätig. Er schuf das Heimatbüchlein „Geschichte des Marktes Ruhmannsfelden“ und die „Geschichte der Gemeinde Zachenberg", die demnächst in Druck erscheinen wird.
Der Jubilar ist Ehrenbürger der Gemeinde Ruhmannsfelden und Zachenberg und wurde für treue Mitarbeit in der Mundartforschung von der Wörterbuchkommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München bereits im Jahre 1933 mit einer Urkunde geehrt. Während des ersten Weltkrieges wurde der Jubilar 1915 zum Heeresdienst eingezogen und erwarb sich neben schon verliehenen Orden wie dem König-Ludwig-Orden auch das Militär-Verdienstkreuz. Sein Lieblingshobby ist die Jägerei.