Nummer | /archives/030 |
Titel | Brief von Gotthard Oswald an August Högn, 30.1.1952 |
Datum | 1952-01-30 |
Thema | Ursprung der Namen „Zachenberg“ und „Hafenried" |
Feld 1 | Gotthard Oswald |
Feld 2 | August Högn |
Fundort | Reicheneder-Chronik |
Sehr geehrter Herr Oberlehrer!
Zu Ihrer Anfrage v. 25.I. teile ich Ihnen mit:
Die Ortsnamen sich vielfach so entstellt, daß es unmöglich ist, sie zu erklären, wenn nicht aus Urkunden, aus alten Güter= u. Zehentverzeichnisse die ursprüngliche Schreibweise herauszulesen ist. Beispielsweise hierfür könnte ich Ihnen eine Menge nennen. Wenn der Ortsname Zachenberg nicht entstellt ist, dann wird ihn wohl zugrunde liegen der Personenname Zacha, die volksmundartige Abkehrung des Namens Zacharias, der im Mittelalter nicht selten als Taufname vorkommt. So hieß z. B. im 14. Jahrhundert ein Besitzer des Edelsitzes March Zacharias. Der Personenname Zacha kommt jetzt noch öfter vor als Familienname in der Form „Zacher“ (gesprochen „Zacha")
Der Ortsname „Hafenried“ kommt vielleicht, wenn er nicht entstellt ist, daher, daß sich hier einst ein Hafner ansiedelte. (Oder, wenn hier einst ein Hof stand, könnte es einst geheißen haben „Hofenried“ (Hofaried?).
Da kommt es auf die Aussprache im Volksmund an.
Wenn P. Fink Ihnen keine Antwort gab, dann wußte er offenbar keine Erklärung.
Für Ihre „Geschichte von Ruhmannsfelden“ recht vielen Dank.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr ergebenster
Gotthard Oswald