Nummer | /archives/003 |
Titel | Brief von Max Rauscher an Pfarrer Fahrmeier, 15.11.1926 |
Datum | 1926-11-15 |
Thema | Anwort auf erhaltene Rüge |
Feld 1 | Max Rauscher |
Feld 2 | Pfarrer Fahrmeier |
Fundort | Pfarrarchiv |
Über Ihre gestrige Zurrechtweisung, die ich gerade nicht vorbildlich nennen kann, erlaube ich mir Ihnen nahe zu legen, daß - wenn Sie gegen mein Verhalten am Kirchenchor Kritik üben wollen, sie jederzeit das Recht haben mich persönlich rufen zu lassen.
Öffentlich vor meiner versammelten Sängerschar auffälligen Streit, oder Rügen zu erteilen, verbiete ich mir und wiese selbe ganz energisch zurück.
Es wäre besser am Platze gewesen, diese zur Zeit von Lehrer Högn, in Anwendung gebracht zu haben, nachdem damals nicht bloß Lektüre während des Gottesdienstes gelesen, sondern von seiner Tochter Liebeleien getrieben und Schokolade gegessen wurde. Wenn ich fremde Gäste anstandsgemäß begrüße dürfte Ihr Verhalten wie allgemein unter den versammelten Mitwirkenden laut wurde, ganz unangebracht gewesen sein.
Ich würde bei evtl. Wiederholung sofort Beschwerde an das Bischöfl. Ordinariat einleiten.
Ferner erlaube ich mir die Steuerforderung vom Finanzamt beizulegen, nachdem es mir mit dem derzeitigen Gehalt nicht möglich ist selbe zu bezahlen und auch kein Recht besteht, daß von mir Steuer gefordert werden kann, solange meine Gehaltssache nicht erledigt ist.
Wollen Sie das weitere mit dem Finanzamt selbst in Erledigung bringen.
Dies zur Kenntnis.
Ergegenster
Max Rauscher
Chorregent